Ein kleines Stückchen außerhalb von Jemgum liegt ein kleiner und alter jüdischer Friedhof. Dieter und ich haben ihn vor einigen Monaten entdeckt, nachdem wir schon etliche Male an ihm vorbeigefahren waren, ohne ihn zu sehen.
Es gibt dort keine Parkbucht, kein deutliches Hinweisschild, das man vom Auto aus lesen könnte, keine Hinweistafel – nichts. Lediglich ein völlig schief stehendes kleines Schild zeigt an, dass man über ein schmales und wackeliges Brückchen mit teilweise losen Holzlatten zum Friedhof kommt.
Wir erheben (etwas übertrieben ausgedrückt) jedes dritte alte Fischerutensil zum Kulturgut, stellen es aus und errichten eine Erklärtafel dazu, aber dieser Friedhof spielt ganz offensichtlich keine Rolle. Dabei gehören er und die Menschen, denen er etwas bedeutet hat, genauso zu unserer Geschichte und unserer Kultur wie die Fischerutensilien.
Bitte versteht mich nicht falsch; Ihr wisst, wie sehr ich Ditzum mit allem, was dazu gehört, liebe. Selbstverständlich ist mir die Bedeutung der Fischerei für die Dörfer an der Ems bewusst und ich mag die Erklärtafeln, weil ich Dank ihrer schon wirklich viel gelernt habe. Ich mag den Fischgeruch, der manchmal die Ems entlang weht und die Fischkutter in unserem Hafen. Natürlich weiß ich auch, dass das alles der Grundstock für den Tourismus ist, von dem wir in der Region sehr stark leben. Aber ist es richtig, darüber andere Dinge, die uns genauso ausmachen, zu vergessen?
Mehr über den jüdischen Friedhof könnt Ihr hier lesen; die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Jemgum findet Ihr hier.
Der Friedhof lag leider im vollen Gegenlicht, weshalb die Bilder nicht so schön geworden sind, wie es dieser sehr intensive Ort verdient hätte.
[See image gallery at www.ditzumblog.de]
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